In den letzten Wochen hat smart verschiedenste Medienvertreter nach Mallorca eingeladen um sich einen detaillierten Fahreindruck vom neuen smart #3 zu verschaffen. Statt Schnee gibt es 20 Grad und Kurven satt, ob diese Kombination dem neuen SUV Coupé gerecht wird?
Der smart #3 ist der zweite smart der seit dem Reset der Marke auf die Straße kommt. Auf den ersten Blick würde man denken er hätte im Vergleich zum #1 nur ein etwas coupé-artiges Heck bekommen und das wars im großen und Ganzen schon. Der smart #3 hat allerdings mehr neues und interessantes bekommen als man glaubt. Das größte Highlight für mich ist die niedrigere Dachlinie, die nicht nur optisch einen harmonischeren Gesamteindruck mehr im Vergleich zum #1 sondern auch dazu beiträgt, dass der Schwerpunkt noch etwas tiefer und man im Innenraum nicht so extrem viel Platz nach oben hat. Insgesamt sitzt man im #3 integrierter.
Das neue smart #3 SUV Coupé beeindruckt durch seine aerodynamische Gestaltung, die dem Fahrzeug eine noch modernere Erscheinung verleiht. Im Vergleich zum smart #1 ist das Design allerdings sehr vertraut, aber dennoch irgendwie anders. Das Coupé, fast so lang wie ein Mercedes-GLA, präsentiert sich als sportlich geschnittenes Crossover-Fahrzeug. Die Europapremiere fand auf der IAA Mobility statt, und die verschiedenen Ausstattungslinien, darunter pro, pro+, premium, BRABUS und die 25th Anniversary Edition, bieten vielfältige Optionen für potenzielle Kunden.
Angekommen auf Mallorca hat die Insel noch etwas verborgen wie schön sie wirklich ist. Diese Seite sollte sich am nächsten Tag beim Testdrive noch ausgiebig zeigen. Zum Start gab es drei Sessions: Produkt Management, Design und Technik
Design
Beim Design hat sich mehr verändert als man auf den ersten Blick vermuten wurde. Nahe zu kein Teil ist gleich zum #1. Die Front wirkt etwas gedrungener und dadurch sportlicher, die niedrige Dachlinie und die großen Felgen lassen den unteren Teil der Karosserie größer wirken und das Heck wird dem Namen SUV Coupé absolut gerecht, geht dabei aber nicht auf Kosten den Laderaums. Das smart-Logo ist von der C-Säule auf den vorderen Kotflügel gewandert. Ein nettes Gimmick wäre noch gewesen wenn sich der Ladeanschluss nun darunter befinden würde. Dadurch dass man sich aber die technische Basis mit dem #1 teilt wäre das wohl eine zu große Änderung gewesen.
Im Innenraum legt man weiterhin größten Wert auf hochwertige Materialien. Um ehrlich zu sein würde man weder die Materialauswahl, noch die Farbkombination in einem smart erwarten. Man spürt förmlich welchen Einfluss hier die Color & Trim Abteilung aus dem schwäbischen Sindelfingen genommen hat. Es wirkt sogar moderner und hochwertiger als die Einstiegsmodelle bei Mercedes.
Produkt & Technik
Der neue smart #3 hat eigentlich fast genau alles das was ich am #1 zu bemängeln hatte. Eine sportlichere Optik, ein sportlicheres Fahrverhalten und einige Updates für das Infotainment. Mit dem neusten OTA-Update bekommt man nun auch die Möglichkeit Apple CarPlay und Android Auto zu nutzen. Und ich bin sehr froh das dies der Fall ist, den auf dem letzten Abschnitt meiner Testfahrt hat das eingebaute Navi auf einmal die Route verloren. Durch einen klick auf einen Maps-Link und das verbundene iPhone per Wireless CarPlay war es innerhalb von Sekunden möglich die weiterfahrt anzutreten.
In einem zukünftigen Update soll noch die Ladeplanung verbessert werden. Ob sie dann auf Tesla-Niveau kommt muss sie noch beweisen. Ebenso enthalten in dem Update soll ein Button sein mit dem man auf Knopfdruck die Batterie vorheizen kann um am Schnelllader von Anfang an eine höhere Ladeleistung zu erzielen und länger mit den 150 kW DC (CCS) zu laden. Außerdem kann es auch per Zeitplan aktiviert werden.
Die wichtigsten Änderungen im Vergleich zum smart #1 liegen aber im Detail. Es handelt sich zwar grundsätzlich um das selbe Fahrwerk, es wurden allerdings andere Federn und andere Dämpfer verbaut. Dadurch kommt der #3 dem Boden auch 2cm näher. Die Lenkung ist direkter Abgestimmt, gepaart mit breiteren Reifen spürt man sofort, wie sehr die Parameter auf eine sportlichere Fahrweise einzahlt. Leider hat der #3 auch 50kg mehr, ein kleiner Wermutstropfen der sich allerdings nicht Negativ auswirkt.
Fahreindruck an der Küste von Mallorca
Endlich geht es ab auf die Straße! Zu Beginn noch entspannt über die Autobahn wo der Adaptive Tempomat mit Autobahnaisstent zeigen konnte was er kann. Er ist immer noch auf den selben guten Stand wie auch schon beim smart #1.
Anschließend ging es in das Kurvengeschlängel ins innere der Insel. Zuerst noch etwas zaghaft am Gas und Lenkrad weil man die Fahreigenschaften vom #1 noch gewohnt war konnte der neue aber von Kurve zu Kurve zeigen, dass er durch seine Änderungen ein echter Kurvenräuber geworden ist. Gut eingefahren ging es zum „grande finale“ an die Nord-West-Küste der Insel. Eine Route mit einzigartigen Blick, gutem Straßenbelag und eine ausreichende Anzahl an Kehren.
Wo meine Euphorie bei der ersten ausgiebigen Probefahrt mit dem smart #1 noch etwas gedämpft war, hat der neue smart #3 bei mir echte Überzeugungsarbeit geleistet. Im Nachhinein bin ich sogar überrascht wie die beiden Modelle so weit auseinander sein können. Alle bereits genannten Änderungen zahlen darauf ein, dass es ein wesentlich besseres Auto ist. Speziell auch die direktere Lenkung und die größeren Reifengrößen tragen aus meiner Sicht zu einem stabileren und dynamischen Fahrverhalten bei. Der neue smart #3 BRABUS steht auf 20″ Felgen mit 245/40 R20 Reifen.
Fazit
Das smart #3 erzeugt deutlich mehr Fahrfreude im Vergleich zum #1 Modell. Die sportlichere Ausführung des SUV Coupés bietet nicht nur ein ansprechendes Design, sondern auch einen gesteigerten Alltagsnutzen durch das größere Ladevolumen. Trotzdem gibt es noch Raum für Software-Verbesserungen, insbesondere im Hinblick auf die Ladeplanung. Insgesamt wird das Fahrzeug als eine gelungene Weiterentwicklung der smart-Modellreihe betrachtet, auch wenn die Auslieferung erst ab 2024 erfolgt und die Umweltprämie verpasst wird.