Gastartikel: Werksbesichtigung Smartville in Hambach

Wir können mit Thomas und Christian zwei neue Gastautoren begrüßen. Die beiden haben vor einiger Zeit ihre fortwos als smart der Woche vorgestellt und werden in Zukunft häufiger mal Gastartikel schreiben. Im ersten Artikel schreibt Thomas über den Besuch im smart-Werk in Hambach.

Kaum von den smart times aus Belgien zurückgekehrt, stand das nächste Highlight an: Unsere Freunde vom smart Club Österreich hatten am 28. August eine Besichtigung der Geburtsstätte des smart organisiert. Mit gerade einmal 13 Personen durften wir eine sehr persönliche Tour durch Smartville erleben.

Unsere Führung übernahm Frau Wernher, die seit der Gründung des Werkes im Besucherzentrum von Smartville tätig ist. „Auch wenn mancher Besucher mehr über den smart weiß als ich“, sagte sie mit einem Augenzwinkern, „kann ich dafür sehr viele Fragen zu Smartville und zur Fertigung beantworten“. Und tatsächlich: Keine Frage blieb offen. So erfuhren wir, daß die Teile eines zu produzierenden fortwo ohne Lagerhaltung „just in sequence“ angeliefert werden. Egal ob Antriebseinheit, Cockpit, Bodypanels oder Räder – alles kommt genau in dem Moment am Fließband an, wenn es gebraucht wird. Eine logistische Meisterleistung.

Um das zu ermöglichen, sitzen alle Zulieferer auf dem Gelände von Smartville. So fertigt z.B. Magna International die Tridion Sicherheitszelle direkt vor Ort und schickt die Karossen in der benötigten Reihenfolge über einen unterirdischen Tunnel zum eigentlichen Werk. Durch diese Produktionsweise erreicht smart eine außergewöhnlich geringe Fertigungstiefe von nur 10%. Dabei kann aber auch mal etwas schiefgehen: So hatte vor einiger Zeit der Zulieferer Plastal, zuständig für die farbigen Bodypanels des smart fortwo, ein Problem mit der Logistik-Software. Aufgrund des Planungsvorlaufes wurden über Tage hinweg hunderte smarts mit falschen Türpanels bestückt. Die Produktion lief weiter, da der Fehler relativ leicht zu beheben war – die Panels wurden einfach nachträglich ausgetauscht. Bei größeren Modulen wie dem Antriebsstrang sorgen Barcodes dafür, daß die Teile garantiert zusammenpassen – ansonsten stoppt die gesamte Produktionslinie.

Die Produktion des smart fortwo ist genauso außergewöhnlich wie das Fahrzeug selbst – das ist uns bei der Werksbesichtung eindrucksvoll vor Augen geführt worden. Wer sich ein wenig für Technik interessiert oder ganz einfach wissen will, wie ein smart entsteht, sollte sich einen Besuch in Smartville vormerken.

Weitere Informationen aus der Werksführung:

  • Die Fahrzeuge für die USA und Kanada sind mittlerweile mit 8 Airbags ausgestattet: Fahrer und Beifahrerairbag, Seitenairbags, separate Kopfairbags in den Dachholmen des Coupés sowie 2 Knieairbags gehören zur Serienaustattung.
  • Mittlerweile ist auch der smart fortwo electric drive voll in die Produktion integriert und muss nicht mehr in eine separate Halle zur Endmontage befördert werden.
  • Für den 451 wird es in Kürze eine Neuerung geben: Weitere Farben für die Tridion Sicherheitszelle werden ab Werk bestellbar sein. Die Lackierstraße wird dazu derzeit von Pulverbeschichtung auf Nasslackierung umgestellt, um eine breitere Farbpalette zu ermöglichen.
  • Bei der Einfahrt ins Werk entdeckten wir eine große Halle im Rohbau. Auf Nachfrage erfuhren wir, daß hier später die Tridion Sicherheitszelle des künfitgen smart fortwo gefertigt werden wird. Dieser wirft bereits an allen Ecken seine Schatten voraus: So wurden im Werk schon einige Bereiche umgebaut, da der „Neue“ ein Stück breiter wird! Weitere informationen zum künftigen fortwo konnten wir Frau Wernher jedoch nicht entlocken. 🙂

Abschließend noch ein Tipp an alle Besucher von Smartville: Hinter dem Besucherzentrum steht eine unscheinbare Halle. Es lohnt sich, einen Blick hineinzuwerfen – denn dort werden Versuchsfahrzeuge, Prototypen und Showcars von smart gelagert – siehe Galerie.

Da auf dem eigentlichen Werksgelände fotografieren untersagt war, konnten wir nur Bilder vom Besucherzentrum machen. 🙂

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