Na, wann kommt er denn nun? Wir werfen mal einen Blick in unsere Glaskugel und spekulieren munter vor uns hin…
Bei unserer Werksbesichtigung in Hambach haben wir zumindest gehört, dass der fortwo Nachfolger 2014 kommen soll. Aber wer weiß schon, welchen Einfluss die Marketing-Abteilung letztendlich noch auf den Termin der Markteinführung nehmen wird.
Fest steht: Der nächste fortwo wird in Kooperation mit Renault entwickelt. Sicher keine schlechte Wahl, hat Renault doch eine Historie an interessanten Klein- und Kleinstwagen vorzuweisen wie R5, Twingo oder -topaktuell- den Twizy. Außerdem ist Renault mit seinen Z.E.-Modellen ein Vorreiter der Elektromobilität. Heimlich, still und leise hat Renault seine Produktpalette erweitert. Bis Jahresende werden vier Modellreihen mit E-Antrieb erhältlich sein: Twizy, Fluence Z.E. und Kangoo Z.E. stehen bereits beim Händler. Der neu entwickelte, rein elektrisch angetriebene Kleinwagen Zoe erscheint im Herbst.
Aber zurück zum fortwo. Der neue wird auf jeden Fall breiter, denn dazu wurden im Werk bereits Umbaumaßnahmen getroffen. Die Breite ist auch die einzige Dimension, in der ein fortwo noch sinnvoll wachsen kann. Hoch genug ist er schon und in der Länge sollte es keinen Zuwachs geben, damit er seine Parkvorteile nicht verspielt. Schaut man sich die im Internet kursierenden ersten Erlkönig-Fotos an, sieht man sogenannte „Testmule“. Diese aus gekürzten Twingo Karosserien bestehenden Fahrzeuge sind Erprobungsträger für die technischen Komponenten des nächsten fortwo; also Fahrwerk, Motor, Getriebe etc.
Diese Prototypen haben formal noch keinerlei Ähnlichkeit mit dem späteren Serienfahrzeug. Dennoch lassen sich einige interessante Details erkennen.
Da hier bereits die Fahrwerkskomponenten des nächsten fortwo getestet werden, kann man an den Radabständen schon recht gut die späteren Proportionen des fortwo erkennen. Der neue wird eindeutig bulliger durch die verbreiterte Spur. Bei den Aufnahmen von der Seite erkennt man einen siebartigen Lufteinlass über dem Hinterrad sowie einen knapp hinter der Hinterachse sitzenden, quer eingebauten Endschalldämpfer. Diese beiden Punkte sprechen klar für einen Heckmotor. Das Grundkonzept des fortwo bleibt also erhalten.
Das spätere Fahrzeugdesign wird sich wahrscheinlich stark an die Studie forvision anlehnen, die im vergangenen Herbst auf der IAA in Frankfurt präsentiert wurde. Schon der forvision verfügte über eine deutlich verbreiterte Spur im Vergleich zum aktuellen fortwo. Natürlich wird das Design für die Serienversion noch deutlich entschärft. Details wie die Tür in „Knitteroptik“, die Solarzellen/OLED Segmente im Dach oder die Ventilatoren in den Heckleuchten werden es nicht in den nächsten fortwo schaffen. Aber die Grundproportionen des Fahrzeuges bleiben.
Auch technologisch werden einige Lösungen des forvision in die Serie einfließen. Die auf der IAA ausgestellten Vollkunststoff-Felgen waren bereits erstaunlich weit entwickelt. Auch die gezeigten Sitzgestelle aus glasfaserverstärktem Kunststoff sind eine geniale Lösung um Gewicht zu sparen, ohne Einbußen bei der Crashsicherheit in Kauf zu nehmen. Denn bei einem Kleinstwagen wie dem fortwo sind auch die Sitze in das Sicherheitskonzept mit einbezogen.
Überhaupt wird das Thema Gewichtsreduktion ganz weit oben im Lastenheft des nächsten fortwo stehen. Das geringere Gewicht wird neben den neuen Direkteinspritzer-Benzinern eine der Hauptmaßnahmen zur Verbrauchssenkung sein – und gleichzeitig zu einer deutlichen Reichweitenerhöhung der nächsten electric drive Generation beitragen.
Der fortwo Nachfolger ist der erste smart, der unter der Regie von Annette Winkler entsteht. Betrachtet man die innovativen Konzeptfahrzeuge seit ihrem Amtsantritt vor zwei Jahren, darf man davon ausgehen, daß der neue smart ein echter Innovationsträger sein wird. Und das ist auch dringend notwendig. Denn mit dem Erfolg des neuen fortwo wird höchstwahrscheinlich auch das Schicksal der Marke smart entschieden.
Bildquelle Testmule: autoblog.com, Bildquelle Studioaufnahmen forvision: Daimler