Mercedes-Benz weigert sich einen Helfer des al-Qaida-Netzwerks wiedereinzustellen. Der Mann hat über 20 Jahre bei Mercedes gearbeitet, und legte ein Sabbat-Jahr ein. Er traf mit Daimler die Übereinkunft, im Anschluss an das Jahr wiedereingestellt zu werden.
Im Laufe dieses Jahres wurde er dabei erwischt, wie er einem al-Qaida-Mitglied Geld und Ausrüstungsgegenstände übergab, und wurde hierfür rechtskräftig verurteilt. Nachdem er seine Haftstrafe absaß, wollte er nun wieder von Mercedes eingestellt werden, diese haben sich aber geweigert, einen verurteilten Terror-Helfer einzustellen. Er klagte, die Klage wurde abgewiesen, er ging in die nächsthöhere Instanz. Die Verhandlung wird hier im April 2012 aufgenommen.
Obwohl das Oberlandesgericht dem Herrn eine „positive Prognose“ ausstellte, hat Mercedes-Benz Zweifel daran, dass der Mann tatsächlich dem Terror losgesagt hat, und möchte nicht durch Gehalt und evtl. Abfindung al-Qaida unterstützen.
Keiner weiß, welche Beweggründe Mercedes-Benz tatsächlich hat, um dem Mann die Wiedereinstellung zu verweigern. Wenn es aber tatsächlich „nur“ darum geht, keinen Terrorhelfer in den eigenen Reihen zu haben, ziehe ich meinen Hut vor den zuständigen Personalchefs. Resozialisierung hin oder her – hat der Mann auf einmal seine Meinung geändert, und findet islamistischen Terror plötzlich blöd? Wer soll das denn glauben?!?
Wenn die Geschichte tatsächlich so abgelaufen sind, und es nicht noch andere Gründe gibt, kann ich nur meinen Hut vor Mercedes ziehen.
Quelle: spiegel.de