smart mit electric drive wieder auf dem richtigen Weg?

Bald drei Jahre ist die Weltpremiere im Juli 2014 in Berlin des neuen smart 453 nun her. Die Neuauflage des fortwo und der neue forfour der erstmal als „fortwo T-Modell“ vorgestellt wurde sollte für smart ein weiterer Schritt  in Richtung Erfolg und Rentabilität sein. Doch für die echten smart-Fans kam es ganz anders.

smart war schon immer bekannt als Vordenker, ein Kleinstwagen zu bauen in der Zeit in der alle anderen Hersteller sich grade so in Richtung Kleinwagen trauten war ein erstes Statement. Sparsam, wendig und doch komfortabel viele haben schon ganz früh erkannt welche Klasse in einem smart steckt und das es eigentlich nicht viel mehr braucht als einen smart.

Ebenso mit dem 3-Zylinder Sportwagen smart roadster ging es in diese Vordenker Richtung. Ein extrem leichter und flacher Roadster mit dem man extrem viel Spass haben konnte und trotzdem nur um die 5 Liter Benzin verbrauchte, 2003 wohlgemerkt! Selbiges gilt natürlich auch für meinen geheimen Favoriten den smart forfour aus 2004: Ebenso gute 5 Liter Verbrauch, ein Vierzylinder von Mitsubishi und ein variables Platzangebot im Innenraum, dazu leicht und genau deshalb auch sportlich.

Der smart fortwo 451 hat sich trotz anfänglicher Skepsis bei vielen zu einem echten Nachfolger des 450 entwickelt. Er ist Erwachsener geworden und hat viele Annehmlichkeiten bekommen die man 2007 „eben so hatte“ aber vielleicht auch nicht jeder unbedingt brauchte. 

2014 wollte man dann endlich zum Erfolg bei den smart Fahrern auch den Erfolg in der Kasse bei Daimler vermelden und ging für den neuen smart fortwo und forfour der Baureihe 453 eine Kooperation mit Renault ein. Hinsichtlich der reinen Gewinnzahlen war dies womöglich ein Fortschritt in allem anderen jedoch ein herber Rückschlag. Bis auf die eine smart Optik und dem Grundgedanken des Micro-Compact-Cars ist im Jahr 2014 nicht mehr viel übrig geblieben. Die Kunden beschwerten sich über den hohen Verbrauch und die vielen Gleichteile zu Renault – der „smarte Gedanke“ sei verloren gegangen war der O-Ton der smart Fans. Dies zeiht sich bis heute fort, von den echten Fans die schon alle Modelle gefahren sind oder sogar besessen haben, fährt heute kaum einer den neuen smart 453.

Mit dem neuen smart electric drive könnte der „smarte Gedanke“ langsam wieder zurückkommen. Die Automobilbranche steht aktuell vor einem entscheidenden Wandel. Nahe zu jeder Konzern richtet sich aktuell neu und zukunftsorientiert aus. Bei Daimler nennt sich die neue Ausrichtung CASE für Connected, Autonomous, Shared und Electric. smart ist zumindest in den Bereichen shared mit dem ready to Programm und nun auch im Bereich Electric gut aufgestellt. Bei Connected gibt es noch großen Nachholbedarf und Autonom liegt für den kleinsten in der Daimler Familie vermutlich noch etwas fern – zumindest etwas intelligenter ist er mit dem neuen Abstandsradar für die intelligente Rekuperation geworden. 

So nun natürlich die Frage warum könnte smart mit dem neuen electric drive wieder auf dem richtigen Weg sein?

Speziell bei Themen die am Anfang noch ein Umdenken erfordern war smart schon immer Stark. Genau so ein Thema haben wir mit der Elektromobilität und trotz das es nun schon einige Anbieter im Markt gibt, stellt sich smart in diesem Bereich aktuell gut auf. Die gesamte Flotte, also fortwo, forfour und das cabrio werden in kürze elektrifiziert sein und in den USA macht man es schon vor, dort gibt es den smart zukünftig nur noch als electric drive.

Der Gedanke ist da! Jetzt fehlt es nur noch an den Details in der Umsetzung:

Thema Reichweite: Das ein smart ein reines Stadtauto ist scheint ein weit verbreiteter Irrglaube zu sein, denn bereits die erste Generation des smart fortwo warb mit Langstreckentauglichkeit. Diese Eigenschaft bestätigen jedes Jahr hunderte smart Fans auf neue wenn sie tausende Kilometer zur smart times anreisen. smart times 2015: 1400km mit dem electric drive

Thema Zweitwagen: smart hat mit einer Studie errechnen lassen das ein smart fortwo oder forfour statistisch gesehen in den meisten aller Fällen nur ein ein Zweitwagen ist und das erste Fahrzeug meistens mindestens ein Mittelklassewagen sein soll. Für den typischen Werksangehörigen/Hausfrauen-Fall dürfte das wohl gelten aber sicher nicht für alle. Die bisherigen Generationen des smart waren so gebaut, dass man sie mit dem entsprechenden Mindset ohne Probleme auch als Erstwagen im Alltag bewegen konnte.

Somit kann stand heute weder der Benziner (zu hoher Verbrauch) noch der electric drive (zu geringe Reichweite) mit seinen Vorgängern mithalten.

Aber der smarte Gedanken möglichst schnell eine rein Elektrische Flotte anzubieten ist deshalb nicht Falsch, smart muss seine Entwicklung auf diesen Bereich konzentrieren, denn wenn die Technologie soweit ist, das man einen smart fortwo rein Elektrisch echte 400km weit bewegen kann (der Motorspender Zoe von Renault macht es schon vor) und die Ladezeit immer noch 45-60Min dauert, braucht aus meiner Sicht keiner mehr einen Benzinmotor. Denn zum Vergleich heute ist ein smart fortwo mit NEFZ zwischen 4,1 und 5 Litern auf 100km angegeben (welche man in der Realität nicht erreichen kann). Mit den realistischen mind. 6-7 Litern im Alltag kommt der fortwo selbst mit „großem“ und aufpreispflichtigem Kraftstofftank mit 35 Liter Volumen nur rund 500km weit.

Wenn es smart möglichst schnell in diese Richtung schafft, die ganzen Renaultteile aus dem Innenraum verbannt und wieder etwas smarter wird, dann ist smart endlich wieder so smart wie man es sich wünscht.

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